Praktische Übungen bei Hyperaktivität

Damit das Kind ein besseres Gefühl für den eigenen Erregungszustand bekommt, hat sich zum Beispiel die Einführung des sogenannten Motorenvokabulars bewährt. Das kann Ihrem Kind helfen, nicht mehr so viel zu zappeln und allgemein ruhiger zu werden.

Motorenvokabular
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Motorenvokabular

Das "Motorenvokabular" funktioniert wie eine Art Drehzahlmesser für den eigenen Erregungszustand (siehe Grafik). So kann das Kind lernen, dass der innere Motor (= Erregungszustand) manchmal zu hoch und manchmal zu niedrig laufen kann. Wichtig ist auch zu wissen, dass man für unterschiedliche Aufgaben oder Handlungen unterschiedliche Drehzahlen braucht. Während eine sehr geringe Drehzahl von 1 zum Beispiel fürs Einschlafen erwünscht und richtig ist, wäre sie fürs Hausaufgabenmachen viel zu niedrig.

Quelle: Britta Winter, Bettina Arasin. Ergotherapie bei Kindern mit ADHS. 3. Auflage. 2013. Georg Thieme Verlag KG.

Ruhig-mach-Tricks
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Ruhig-mach-Tricks

Wenn der innere Motor gerade wieder einmal auf Hochtouren läuft, können vorher abgesprochene "Ruhig-mach-Tricks" Ihrem Kind helfen, wieder zur Ruhe zu finden. Testen Sie am besten zusammen, welche Tricks gut funktionieren und üben Sie diese spielerisch wie kleine Rituale mit Ihrem Kind ein. Benutzen Sie dabei auch immer den Drehzahlmesser, um den Erregungszustand zu verdeutlichen! Ideen für Ruhig-mach-Tricks sind zum Beispiel: Leise Entspannungsmusik, eine Traumreise, ein beruhigender Spruch ("In der Ruhe liegt die Kraft") oder einfach einmal von 10 rückwärts zählen und dabei tief atmen.

Quelle: Britta Winter, Bettina Arasin. Ergotherapie bei Kindern mit ADHS. 3. Auflage. 2013. Georg Thieme Verlag KG.

Gezieltes Auspowern
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Gezieltes Auspowern

Hyperaktive Kinder haben einen enormen Bewegungsdrang. Umso wichtiger ist es für sie, dass sie sich regelmäßig auspowern können. Pures Austoben ist meist kontraproduktiv, da hyperaktive Kinder sich so hochschaukeln können, dass sie sich gar nicht mehr beruhigen können. Besser ist deshalb Sport, der gelenkte Bewegungen erfordert und das Körpergefühl trainiert. Tanzen, Schwimmen oder Reiten können zum Beispiel geeignet sein.