ADHS-Medikamente: Kinder
Die Behandlung von ADHS basiert auf mehreren Therapiebausteinen. Neben Aufklärung und Beratung durch den Arzt (Psychoedukation), ggf. auch einer Verhaltenstherapie und einem Elterntraining, stellt die medikamentöse Behandlung der ADHS den dritten zentralen Behandlungsbaustein dar. Medikamente kommen in der Regel in Ergänzung zu anderen Behandlungsmaßnahmen zum Einsatz, um die ADHS-typischen Störungen (Aufmerksamkeitsstörung, Hyperaktivität, Impulsivität) zu reduzieren. Vor allem in schweren Fällen legen sie oft den Grundstein dafür, dass andere Therapien überhaupt erfolgreich umgesetzt werden können.
Wann ist der Einsatz von ADHS-Medikamenten sinnvoll?
Der behandelnde Arzt wird in der Regel dann eine medikamentöse Behandlung empfehlen, wenn mit anderen nicht-medikamentösen Maßnahmen wie zum Beispiel Aufklärung, Beratung (Psychoedukation) und Elterntraining nach einigen Monaten keine ausreichende Besserung erzielt werden kann und die Symptome zu einer deutlichen Beeinträchtigung des Kindes in Schule, Familie und Freizeit führen.
Stimulanzien bei ADHS
Stimulanzien wie Methylphenidat stellen die am besten untersuchte Wirkstoffgruppe für die medikamentöse ADHS-Therapie bei Kindern dar. Sie gelten deshalb als Mittel der ersten Wahl. Am häufigsten kommt der Wirkstoff Methylphenidat zum Einsatz, da er klinisch am längsten und besten untersucht ist und deshalb als Goldstandard1 gilt. Unter bestimmten Umständen werden auch Medikamente mit den Wirkstoffen Dexamphetamin oder Atomoxetin (ein Nicht-Stimulanz) angewendet.
Medikamente bei ADHS
- Die am häufigsten einsetzten Wirkstoffe sind Stimulanzien
- Diese verbessern die Reizübertragung zwischen Nervenzellen
- So können Informationen wieder besser verarbeitet werden
- Die ADHS-typischen Verhaltensstörungen werden verbessert
- Der Charakter des Kindes bleibt davon unberührt
- Stimulanzien stellen Kinder nicht ruhig
- Stimulanzien stellen die am besten untersuchte Wirkstoffgruppe bei ADHS dar
- Am häufigsten wird der Wirkstoff Methylphenidat eingesetzt
Wie wirken Stimulanzien?
Bei Menschen ohne ADHS üben Stimulanzien – wie der Name schon sagt – eine anregende Wirkung auf die Aktivität des Gehirns aus. Menschen mit ADHS können sich durch diese Medikamente besser konzentrieren und sie wirken so ruhiger. Die Wirkstoffe beeinflussen die Reizübertragung im zentralen Nervensystem. Damit Umweltreize im Gehirn richtig verarbeitet werden können, wandern dort Botenstoffe wie z.B. Dopamin von Nervenzelle zu Nervenzelle. Forscher gehen heute davon aus, dass dieser Mechanismus bei Menschen mit ADHS gestört ist, da in bestimmten Hirnbereichen offenbar nicht genügend Dopamin zur Verfügung steht. Genau hier setzen Stimulanzien ein: Sie sorgen wieder für eine höhere Konzentration von Botenstoffen zwischen den Nervenzellen – der Gehirnstoffwechsel normalisiert sich.
Verändern Medikamente den Charakter des Kindes?
Viele Eltern befürchten, dass ADHS-Medikamente den Charakter ihres Kindes verändern könnten. Fakt ist jedoch, dass Stimulanzien das Wesen nicht beeinflussen, sondern lediglich die zugrunde liegende Störung der Neurotransmitter verbessern. In der Folge wird auffälliges Verhalten wie Hyperaktivität oder Impulsivität abgeschwächt – das ist die erwünschte Wirkung des Medikaments.
ADHS-Therapie
- Multimodales Behandlungskonzept
- Säulen der Behandlung: Beratung und Psychoedukation durch den Arzt, Eltern- & Lehrertraining, Verhaltenstherapie, Medikamente
- Therapie wird genau auf die individuellen Symptome angepasst