ADHS: Hilfe für Eltern

Eltern möchten ihr Kind natürlich so gut es geht unterstützen, wissen aber oft nicht, wie sie wirklich helfen können. Das Wichtigste vorweg: Machen Sie Ihrem Kind deutlich, dass Sie es genauso lieben, wie es ist. Das bedeutet auch, ADHS als Teil Ihres Kindes anzunehmen und zu akzeptieren.

Der Blick auf die Stärken

In besonders schwierigen Phasen fällt es Eltern häufig schwer, positive Dinge an Ihrem Kind wahrzunehmen und zu benennen. Da ist es oft hilfreich, sich diese einmal bewusst zu machen und mit dem Kind zusammen zu überlegen, wo eigentlich seine Stärken liegen. So schaffen Sie nicht nur Raum für guttuende Gespräche und Gedanken – wenn Sie herausgefunden haben, worin Ihr Kind gut ist und was ihm Spaß macht, können Sie diese Stärken gezielt fördern. Denn Erfolgserlebnisse und Bestätigung sind für Kinder mit ADHS (und ihre Eltern!) besonders wichtig.

Gut zu wissen: Viele Kinder mit ADHS sind überdurchschnittlich kreativ und haben große Freude an Musik oder Kunst.

Erfahren Sie hier weitere praktische Tipps für Eltern.

Austausch mit anderen Familien

Nach der Diagnose ADHS fühlen sich Eltern oft alleingelassen. Wer in so einer Situation ist, dem kann der Austausch mit anderen Betroffenen helfen. Denn Familien, die Ähnliches erleben oder erlebt haben, begegnen sich natürlich mit einem ganz anderen Verständnis für die Fragen und Probleme, die ADHS aufwerfen kann. Zudem sind auch praktische Tipps aus erster Hand immer besonders wertvoll. In vielen Städten gibt es spezielle Mutter-Kind-Treffen, Gesprächskreise oder Zentren mit Schwerpunkt ADHS. Auch im Netz findet man in Foren und Blogs erste Hilfe und Anlaufstellen.

Kinderarzt & Beratungsstellen

Ein wichtiger Ansprechpartner ist Ihr Kinder- und Jugendarzt. Mit ihm können Sie besprechen, welche Therapiemaßnahmen für Ihr Kind geeignet sind. Auch bei Entwicklungs- und Verhaltensproblemen gibt er wichtige Ratschläge. Falls erforderlich, kann Ihr Kinderarzt Sie an Spezialisten für ADHS verweisen.

Auch Selbsthilfegruppen sind wichtige Anlaufstellen für betroffene Familien. Sie verfügen über wertvolles Informationsmaterial und bieten in der Regel auch eine Telefonberatung für Angehörige, Lehrer und alle anderen, die das Thema beschäftigt.

Wichtig: Der Alltag mit einem Kind, das ADHS hat, kann turbulent und kraftraubend sein. Umso wichtiger ist es, dass Sie gut für sich selbst sorgen und auch darauf achten, dass Sie ausreichend Zeit zum "Auftanken" haben.

Was ist ADHS?

  • ADHS steht für Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung
  • Es handelt sich um eine neurobiologische Störung, die auf ein Ungleichgewicht an Botenstoffen im Gehirn zurück geht
  • In der Folge kommt es zu einer veränderten Informationsübertragung zwischen den Nervenzellen im Gehirn