ADHS: Was nun?

Oft haben betroffene Kinder und ihre Eltern einen langen Leidensweg hinter sich, bis die Diagnose ADHS gestellt ist. Nach dem ersten Schreck sehen viele aber auch die gute Seite: Denn endlich gibt es eine Erklärung für das auffällige Verhalten der Kinder, das im Schul- und Familienalltag oft zur Zerreißprobe wird. Zudem ergeben sich daraus auch Ansatzpunkte, um das Zusammenleben zu verbessern und eine altersgerechte Entwicklung zu ermöglichen. Dennoch sehen sich Eltern mit vielen Fragen konfrontiert: Wie geht es nach der Diagnose ADHS konkret weiter? Was bedeutet ADHS für mein Kind und unsere Familie? Muss mein Kind jetzt Medikamente einnehmen? Und wie gehen wir nach außen mit ADHS um?

Fakt ist: Kinder und Jugendliche mit ADHS haben wertvolle Stärken und Talente. Mit der richtigen Unterstützung in Familie, Schule und Ausbildung können auch sie ihren Weg meistern.

Was ist ADHS?

  • ADHS steht für Aufmerksamkeits-Defizit/Hyperaktivitäts-Störung
  • Es handelt sich um eine neurobiologische Störung, die auf ein Ungleichgewicht an Botenstoffen im Gehirn zurück geht
  • In der Folge kommt es zu einer veränderten Informationsübertragung zwischen den Nervenzellen im Gehirn

Diagnose ADHS: Das passiert jetzt

Die Diagnose ADHS kann auch etwas Gutes haben. Denn die Beschwerden Ihres Kindes haben jetzt einen Namen und Sie können sicher sein, dass Hyperaktivität und Co. nicht eingebildet und auch nicht Ihre "Schuld" sind. Mit Ihrem Kinderarzt sollten Sie jetzt besprechen, wie es weiter geht. Beziehen Sie Ihr Kind in die Überlegungen mit ein. Achten Sie allerdings darauf, dass Sie ihm die Situation liebevoll und altersentsprechend erklären und ihm dabei ein positives Gefühl vermitteln.

ADHS ist zwar nicht heilbar. Aber die Symptome schwächen sich im Lebensverlauf oft ab und Betroffene können lernen, mit ihnen umzugehen. Gerade für Kinder ist es wichtig, zu lernen, wie sie besser mit ADHS und den damit verbundenen Besonderheiten leben und lernen können. Denn nur so können sie Ihre Persönlichkeit entwickeln, ihre Stärken und Begabungen nutzen und den freudvollen Umgang mit anderen Menschen genießen. Es gibt viele Möglichkeiten, wie Sie Ihr Kind auf diesem Weg unterstützen können.

Mehr über die ADHS-Therapie

ADHS: Was wird aus meinem Kind?

Auch über die Zukunft ihres Kindes zerbrechen sich Eltern in dieser Situation verständlicherweise oft den Kopf. Doch selbst wenn eine Lese- oder Rechenschwäche vorliegt und das Kind noch Schwierigkeiten in der Schule hat: Mit einer individuell angepassten Therapie lassen sich viele Beeinträchtigungen in den Griff bekommen. Zudem haben ADHS-Kinder häufig andere Stärken – so sind sie zum Beispiel oft sehr kreativ und haben eine sprühende Fantasie. Eltern sollten deshalb genau hinsehen und die Talente ihres Kindes gezielt fördern, so kann auch das Selbstbewusstsein gesund wachsen.

ADHS? Keine Panik!

  • Mit der richtigen Unterstützung können sich Kinder mit ADHS genauso entwickeln wie ihre Altersgenossen
  • Die Erkrankung lässt sich gut behandeln
  • ADHS-Kinder sind oft überdurchschnittlich kreativ
  • Sie können später häufig ein ganz normales Erwachsenenleben führen

ADHS-Therapie: Warum sie so wichtig ist

Die Behandlung von ADHS hat zum Ziel, die Kernsymptome zu reduzieren und eine altersgerechte Entwicklung und Integration des Kindes zu ermöglichen. Durch geeignete Therapiemaßnahmen soll auch die Eltern-Kind-Beziehung verbessert und ein stabiles Selbstwertgefühl erreicht werden. Nicht zuletzt ist es wichtig, dass die betroffenen Kinder eine ihren Begabungen entsprechende Schul- und Berufsausbildung absolvieren können. Dazu ist es auch erforderlich, mögliche Nebensymptome wie Aggressivität, Sprach- oder Lernstörungen zu behandeln.

Die ADHS-Therapie setzt sich aus unterschiedlichen Therapiebausteinen zusammen. Im Rahmen eines individuellen Behandlungskonzeptes können Medikamente, verhaltenstherapeutische Maßnahmen und auch Eltern- und Lehrertrainings zum Einsatz kommen.

Gut zu wissen: Ob eine medikamentöse Behandlung sinnvoll ist, hängt im Wesentlichen davon ab, wie stark die Symptome die Alltagsbewältigung und die psychosoziale Entwicklung des Kindes beeinträchtigen. Oft legt sie den Grundstein dafür, dass andere Therapiemaßnahmen greifen können.