Tipps für Eltern

Stehen Sie hinter Ihrem Kind
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Stehen Sie hinter Ihrem Kind

Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie hinter ihm stehen und es lieben – und zwar genauso, wie es ist. Durch die vielen negativen Reaktionen aus seinem Umfeld ist es extrem verunsichert und braucht Ihren Rückhalt mehr als alles andere. Machen Sie ihm auch immer wieder Mut, Dinge anzugehen – trotz der bestehenden Schwierigkeiten, mit denen es kämpfen muss.

Fester Tagesablauf und Rituale
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Fester Tagesablauf und Rituale

Geregelte Essens- und Schlafenszeiten sind speziell für Kinder mit ADHS von enormer Bedeutung. Denn ein fester Tagesablauf gibt verlässliche Orientierungspunkte und teilt den Tag in kleine, überschaubare Abschnitte. Ein gemeinsames Frühstück kann zum Beispiel ein wichtiger Ausgangspunkt für einen guten Start in den Tag sein. Schnell hat das Kind den "Fahrplan" im Kopf und weiß so immer, was als nächstes kommt. Zusätzlich können feste Rituale wie zum Beispiel eine Gute-Nacht-Geschichte bei jüngeren Kindern Anhaltspunkte für gewünschtes Verhalten geben (jetzt ist es Zeit, ruhig zu werden und einzuschlafen).

Stärken erkennen
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Stärken erkennen

Oft fällt es Eltern schwer, die positiven Eigenschaften Ihres Sprösslings zu erkennen. Kein Wunder, schließlich kann der Alltag mit ADHS sehr zermürbend sein. Ständig Streit und Zurechtweisungen – so kann ein echter Teufelskreis entstehen, der die Atmosphäre zu Hause vergiftet. Umso wichtiger ist es, sich das bewusst zu machen und die Perspektive immer wieder zu wechseln. Schauen Sie genau hin – denn jedes Kind hat tolle Eigenschaften und Talente. Überlegen Sie am besten zusammen mit Ihrem Kind, was es wirklich gerne tut und gut kann. Das tut nicht nur Ihrem Kind gut, sondern gibt auch Ihnen wieder Mut und Kraft, um schwierige Zeiten zu überbrücken.

Loben nicht vergessen
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Loben nicht vergessen

Kindern mit ADHS fällt es viel schwerer als anderen, sich an Regeln zu halten oder geforderte Aufgaben auszuführen. Daher sollten Sie nicht mit Lob sparen, wenn es Ihrem Kind gelingt, sich an Vereinbarungen zu halten oder eine Tätigkeit zu Ende zu bringen. Denn: Positive Verstärkung fördert gewünschtes Verhalten! Hilfreich ist es, wenn Sie Ihr Lob möglichst präzise formulieren und ruhig auch Details erwähnen, wenn Sie zum Beispiel die gemachten Hausaufgaben oder ein gemaltes Bild loben.

Klare Regeln aufstellen
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Klare Regeln aufstellen

Kinder brauchen im Alltag verlässliche Regeln. Sie vermitteln Orientierung, Verlässlichkeit und geben Sicherheit. Für Kinder mit ADHS ist das besonders wichtig. Klare Grenzen und Strukturen haben eine beruhigende Wirkung. Zudem helfen Sie Ihrem Kind, nicht dauernd aus der Reihe zu tanzen und Disziplin zu lernen. Stellen Sie doch zusammen mit der ganzen Familie einige "goldene Regeln" auf, die alle gemeinsam einhalten wollen.

Auf die richtige Sprache achten
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Auf die richtige Sprache achten

Achten Sie darauf, sich klar und deutlich auszudrücken. Kurze und aussagekräftige Sätze sind wichtig, damit Ihr Anliegen auch wirklich ankommt. Umgekehrt sollten Sie auf Äußerungen Ihres Kindes, wie etwa "Schule ist doof", einfühlsam und mit echtem Interesse reagieren und sie nicht einfach abtun. Versuchen Sie, durch kluges Nachfragen und aktives Zuhören herauszufinden, wo genau der Schuh drückt. Eine weitere Grundregel für gute Kommunikation: "Ich-Botschaften" sind besser als "Du-Botschaften". Letztere werden nämlich vom Anderen meist als Schuldzuweisung oder Abwertung erlebt und machen die Situation nur noch verfahrener. Ein typisches Beispiel: "Nie machst du deine Hausaufgaben rechtzeitig." Eine Alternative, die auf mehr Kooperationsbereitschaft hoffen lässt, wäre zum Beispiel: "Es ärgert mich, dass Du Deine Hausaufgaben nicht rechtzeitig machst. Was können wir tun, damit Du sie beizeiten erledigst?"

Konsequent auf negatives Verhalten reagieren
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Konsequent auf negatives Verhalten reagieren

Hat das Kind gegen Regeln verstoßen, reagieren Sie stets unmittelbar und konsequent darauf. Das macht Ihrem kleinen Rebellen transparent, welches Verhalten unerwünscht ist und hilft ihm zu verinnerlichen, dass Regelverstöße immer eine Folge haben. So hat Ihr Kind die Chance, sein Benehmen entsprechend anzupassen und lernt, dass Diskutieren und Tricksen aussichtslos ist. Wichtig ist dabei, dass Sie Ihrem Kind die Regel vorher erklären und es sie verstanden hat – das heißt nicht, dass Ihr Kind die Regel lieben muss. Außerdem sollte Ihre Reaktion immer angemessen und nachvollziehbar sein. Ein Beispiel: Kippt Ihr Kind den Papiereimer im Wohnzimmer aus, muss es das Fehlverhalten wieder gut machen, indem es das Wohnzimmer kehrt.

Geduld und Toleranz sind das A und O
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Geduld und Toleranz sind das A und O

Erkennen Sie die Besonderheiten Ihres Kindes an und versuchen Sie, verständnisvoll damit umzugehen. Wenn etwas nicht so läuft, wie erhofft, erzwingen Sie nichts. Das baut unnötigen Druck auf und führt eher dazu, dass das Kind erst Recht trotzig gegen Sie arbeitet. Verlassen Sie bei Wutausbrüchen lieber den Raum und versuchen Sie später das Problem mit mehr Gelassenheit zu lösen. Kündigen Sie Ihrem Kind auch an, dass Sie so vorgehen, damit es sich nicht zurückgestoßen fühlt.

Tun Sie etwas für sich!
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Tun Sie etwas für sich!

Um innerlich den nötigen Abstand zu gewinnen, sollten Sie sich regelmäßig Auszeiten gönnen. Der Alltag mit ADHS-Kindern kann sehr viel Kraft kosten, sodass Sie darauf achten müssen, Ihre "Akkus" immer wieder aufzutanken. Wenn Sie selbst entspannt und ausgeglichen sind, überträgt sich das auch auf Ihr Kind. Kinder mit ADHS brauchen feste Bezugspersonen und müssen immer genau wissen, wer für was zuständig ist. Dennoch ist es sinnvoll, die Aufgaben der Betreuung und Erziehung auf mehrere, verlässliche Schultern zu verteilen.